Ich war versucht, den Goals-Beitrag diesen Monat ausfallen zu lassen. Angesichts dessen was sich hierzulande tagtäglich ereignet, scheint dieser Beitrag geradezu banal. Aber dann wiederum ist es genau das, warum ich mit den Goals-Beiträgen angefangen habe. Um große Ziele in kleine Schritte runter zu brechen. Weil kleine Schritte ans Ziel führen. Weil man große Ziele selten auf einen Schlag erreicht, sondern in dem man einen Fuß vor den anderen setzt. Ich weiß, dass ich Rassismus und Ungerechtigkeit nicht alleine und schon gar nicht von heute auf morgen beenden kann. Aber ich weiß auch, dass es Dinge gibt, die ich zur Veränderung beitragen kann. Wie genau diese Schritte für mich persönlich aussehen können, darüber mache ich mir in den letzten Tagen und Wochen viele Gedanken. Ein paar davon seht ihr in den Juni-Goals weiter unten.
Ahmaud Arbery, Christian Cooper, George Floyd. Die Liste ist leider lang und Rassismus sehr real. Nicht nur hier in den USA. Ich muss gestehen, dass ich bislang dachte, es sei genug, „einfach nur“ nicht rassistisch zu sein. Jeder Person mit Respekt zu begegnen, unabhängig von Hautfarbe, sexueller Neigung oder Religion. Mein bestes geben um unsere Kinder zu empathischen, interessierten, involvierten Menschen zu erziehen, die sich für andere einsetzen, nicht ausgrenzen und einen großen Sinn für Gerechtigkeit haben. Aber in den letzten Tagen wurde mir bewusst, dass das nicht ausreicht. Wir müssen uns aktiv gegen Rassismus stellen. Sei es, Petitionen zu unterschreiben, damit gewalttätige Polizisten strafrechtlich verfolgt werden. Sei es friedlich zu protestieren. Sei es Organisationen zu unterstützen, die sich für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung einsetzen. Es gibt viele gute Möglichkeiten. Aber ich glaube, wenn wir wirklich Veränderung sehen wollen, müssen wir bei uns selbst anfangen. Eigene Vorurteile ausräumen. Denen zuhören, die Rassismus erleben, die am besten wissen, wie wir helfen können. Deren Stimmen aber oft zu wenig Gehör bekommen. Bücher, Artikel zu dem Thema lesen, uns weiterbilden. Fragen stellen. Empathie zeigen. Nicht (nur) auf Instagram, sondern tagtäglich, bei der Arbeit, in der Nachbarschaft, beim Einkaufen, mit dem Postboten. Kinderbücher lesen, die Charaktere unterschiedlicher Hautfarben zeigen. Mit unseren Kindern über Rassismus reden. Für andere einstehen, wenn wir rassistische Bemerkungen hören. Unangenehmen Gesprächen nicht ausweichen.
Wie schön wäre es, wenn wir irgendwann eine neue Normalität hätten, zu der es sich lohnt zurückzukehren.
Diesen Monat im Kalender:
Sommerferien! 12 Wochen lang! Nicht, dass es sich wahnsinnig anders anfühlen würde als die letzten 12 Wochen, aber ich freue mich drauf, unsere Tage etwas freier gestalten zu können (sprich, nicht um Zoomcalls und Hausaufgaben herum planen zu müssen). Gleichzeitig fällt es mir ganz schön schwer zu akzeptieren, dass dieser Sommer ganz anders wird als geplant. Kein Kanada-Urlaub, kein Besuch von Freunden. So schön wir es hier haben, gerade jetzt in den Sommerferien fällt es uns doch irgendwie schwer, nicht unterwegs zu sein.
Father’s Day! Der ist hier in den USA ein bisschen später als in Deutschland. Wir feiern das nicht groß mit Geschenken und so. Ich mache mit den Kindern aber immer ein kleines „Interview“ (kostenlose Druckvorlagen findet man bei Pinterest etlichte, z.B. hier). Ansonsten vielleicht ein BBQ mit Freunden oder irgendwo ans Wasser!
Was mir gerade Freude macht:
Das Kochbuch „Super Simple“ von Tieghan Gerard. Vielleicht kennt ihr ihren Food-Blog Half Baked Harvest. Von ihren Blogrezepten habe ich ehrlich gesagt noch keins umgesetzt, aber viel Gutes gehört. Mir ist bei Rezepten irgendwie analog oft lieber und habe eine kleine Schwäche, was schön illustrierte Kochbücher angeht. Wenn es dann noch Super Simple heißt, spricht es genau meine Sprache. Ich würde mich nicht als leidenschaftliche Köchin bezeichnen, aber das Buch macht so richtig Lust zu kochen. Beim ersten Durchblättern hab ich bestimmt die Hälfte aller Rezepte markiert und wir kochen und backen uns jetzt durch das Buch! Das Coconut Chicken Tikka Masala und der Greek Salmon sind bisher unsere Favoriten. Diese Woche probieren wir Chicken Tinga Tacos mit Ananas-Salsa! Mmmhhh… Falls ihr das Buch kennt, was ist euer Lieblingsrezept?
Die ersten Tomaten und Radieschen aus UNSEREM GARTEN!!! Wir haben diesen Frühling unser erstes Hochbeet gebaut und Gemüse und Blumen gesät und zwei Blaubeerbüsche gepflanzt. Unsere Blumen sind leider nichts geworden, aber die ersten Tomaten, Radieschen und Blaubeeren trösten darüber hinweg. Wer hätte gedacht, dass gärtnern so glücklich macht!
Brené Browns Podcast „Unlocking Us“. Interessante Themen, großartige Gespräche. Die zwei Folgen zu Little Fires Everywhere sind bislang zwei meiner liebsten Folgen. Mit Celeste Ng, Reese Witherspoon und Kerry Washington. Aber alle sind sehr hörenswert! Die aktuelle Folge ist ein Gespräch mit Ibram X. Kendi zum Thema „How to Be an Antiracist“. Aktueller geht es momentan wohl kaum.
Rückblick Mai Goals:
Einen schönen Ort ausfindig machen und eine kleine Wanderung machen.(Der Ort an sich war zwar nicht neu, aber Freunde von uns haben uns ihren „geheimen“ Ort im Fort McAllister State Park gezeigt und Krabbensuchen war das Highlight des Tages! Siehe Beitragsfoto.)Laptop fertig aufräumenFotos für Amos‘ 4. Fotobuch raussuchen und Fotobuch gestaltenEin Abschiedsgeschenk für die Lehrerinnen machenUns etwas Schönes für unseren Hochzeitstag einfallen lassen. Vielleicht ein Strandspaziergang und Take-Out von unserem Lieblingsrestaurant und abends zuhause Cocktails machen…Die Sommerferien einläuten mit einer Nacht im Zelt in unserem Garten(Okay, es war genau genommen der erste Juni. Aber das war die perfekte Nacht zum Zelten!)Unsere Screened Porch etwas gemütlicher gestalten (Lichterketten so aufhängen, dass sie nicht bei jedem Sturm runterfallen; Topfpflanzen kaufenund am liebsten eine Couch!!)Einen Aquarell-Workshop bei May & Berry machen (online natürlich!)
Juni Goals:
- Einen Strandtag auf einer der Golden Isles machen
- Mit Amos Fahrrad fahren üben
- Ein Rezept pro Woche aus dem neuen Kochbuch ausprobieren
- Instagram und Facebook nur ein Mal am Tag nutzen
- Den kleinen Flur streichen und Fotogallerie neu aufhängen
- 5 Tage die Woche richtig Sport machen – auch wenn es manchmal nur 15 Minuten Pilates sind.
- Ein Buch zum Thema Rassismus lesen, das und das habe ich bestellt.
- Kinderbücher recherchieren und kaufen bzw. ausleihen. Wir lieben zum Beispiel die Bücher von Peter H. Reynolds! Aber ich bin sehr gespannt, was ich noch finde. Vielleicht trage ich die dann auch mal in einem Blogbeitrag hier zusammen.
Lasst uns diesen Monat nutzen, um gemeinsam zulernen, zuzuhören, zu verlernen und füreinander einzustehen!
Eure Kerstin
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